Ratgeber

Sommerfrische für die Beine
Gegen Cellulite und störenden Haarwuchs
Der Sommer kommt, und mit ihm kurze Hosen, bunte Röcke und sommerliche Kleider. Die meisten Frauen freuen sich darauf, endlich wieder die ersten Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren. Wer sich allerdings wegen vermeintlich unschöner Cellulite und unerwünschtem Haarwuchs eher unwohl fühlt, dem könnte ein Gang in die Apotheke helfen. Mit etwas Geduld, regelmäßigem Einsatz und den richtigen Pflegeprodukten lässt sich die Orangenhaut zumindest in ein etwas glatteres Hautbild verwandeln. Und zum Enthaaren gibt es inzwischen so viele Möglichkeiten, dass sich für jedes Bein etwas Passendes findet.
Bei Frauen ist Cellulite vorprogrammiert
Cellulite trifft so gut wie jede Frau – die eine früher, die andere später. Vor allem an Beinen, Gesäß und Oberarmen wachsen die Fettzellen des Unterhautfettgewebes gerne an und quellen dann zwischen den Bindegewebssträngen Richtung Oberfläche hervor. Die daraus entstehenden typischen Knubbel und Vertiefungen erinnern an die Schale einer Orange – daher auch der Name Orangenhaut. Männer sind in puncto Haut von der Natur begünstigt: Sie entwickeln diese Dellen seltener, weil bei ihnen die Bindegewebsstränge gitterartig angeordnet sind. Bei Frauen liegen die Fasern parallel – damit sich die Haut im Falle einer Schwangerschaft elastisch dehnen kann. Leider kommt es durch die parallele Anordnung auch leichter zum Vorquellen der Fettzellen – Orangenhaut ist bei Frauen sozusagen vorprogrammiert. Hat Frau dann auch noch angeboren schwaches Bindegewebe, entwickelt sich die Cellulite oft schon im frühen Erwachsenenalter.
Hinweis: Rauchen und Bewegungsmangel fördern die Bildung von Orangenhaut zusätzlich, weil beides die Durchblutung der Haut und auch die Zirkulation in den Lymphgefäßen vermindert.
Was hilft gegen die Orangenhaut?
Auch wenn es die Werbung häufig verspricht: Ein Wundermittel, das die Cellulite wegzaubert, gibt es leider nicht. Dennoch können regelmäßige Pflege und eine gesunde Lebensführung die ungeliebte Orangenhaut straffen und - in Maßen - auch glätten. Folgende Tipps sind hilfreich:
- Massieren Sie regelmäßig durchblutungsfördernde Pflegeprodukte in die Haut. In Ihrer Apotheke gibt es ein reichhaltiges Angebot (zum Beispiel Birke Cellulite Öl, Eucerin®pH5 Hautstraffende Lotion, frei öl® FigurÖl oder Vichy Celludestock Creme). Ihr Apotheker hilft Ihnen, das Passende für Sie herauszusuchen.
- Regen Sie den Blut- und Lymphabfluss in den Beinen mit Wassertreten und kalten Güssen an! Auch Bürstenmassagen beim Duschen sind hilfreich.
- Achten Sie auf Ihr Gewicht, beginnen Sie bei Übergewicht mit einer schonenden Gewichtsreduktion. Auch hier kann Sie Ihr Apotheker mit Informationen und geeigneten Präparaten unterstützen.
- Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund! Reichliches und fettes Essen lässt die Fettzellen wachsen.
- Halten Sie Maß beim Alkohol.
- Bewegen Sie sich regelmäßig, machen Sie Übungen zur Stärkung der Bein- und Gesäßmuskulatur.
- Hören Sie mit dem Rauchen auf.
Enthaaren – aber richtig
Schon in der Antike haben sich Frauen gerne von ihrem Körperhaar getrennt. Auch heute steht der haarlose Körper hoch im Kurs, bei Frauen wie bei Männern. Kein Wunder, dass es so viele Methoden zur Haarentfernung gibt. Sie unterscheiden sich in ihrer Schmerzhaftigkeit, ihrer Wirkdauer und dem nötigen (finanziellen) Aufwand. Und darin, wo sie vorgenommen werden -zu Hause, im Kosmetikinstitut oder in der Hautarztpraxis.
Zupfen und Rasieren
Zupfen und Rasieren sind besonders weit verbreitet. Das liegt daran, dass diese Enthaarungsmethoden am einfachsten durchzuführen sind. Leider wirken sie jedoch am kürzesten: Nach 2 – 3 Tagen sind die ungeliebten Haare wieder da. Rasiert werden kann nass oder trocken. Ein Nachteil beim Nassrasieren ist die nicht unerhebliche Schnittgefahr. Bei beiden Verfahren wachsen die Haare stoppelig wieder nach. Wenn Sie sich für diese Methoden entscheiden, achten Sie vor allem auf gute Hygiene: Reinigen Sie Ihren Rasierer sorgfältig und geben Sie ihn nicht an andere Personen weiter, damit nicht etwa Keime übertragen werden. Am besten greifen Sie gleich zu Einmalrasierern.
Tipp: Pflegen Sie Ihre Haut nach der Rasur oder Enthaarung gründlich. Dazu eignen sich zum Beispiel Aloe vera Gel 97,5% Dr. Storz®, Panthenol Heumann® Creme oder Sagella® Sensitive Balsam. Auch hier berät Sie Ihr Apotheker gerne.
Enthaarungscreme
Die Anwendung von Enthaarungscremes ist ebenfalls relativ einfach und lässt sich gut selbst zu Hause vornehmen. Die Methode ist auch nicht besonders schmerzhaft: Enthaarungscremes zerstören die Haarstruktur, sodass die Haare nach ausreichender Einwirkungszeit nicht herausgerissen, sondern einfach abgewaschen werden können. Der Effekt bleibt etwa 2 Wochen bestehen, danach muss erneut enthaart werden. In Ihrer Apotheke finden Sie ein reichhaltiges Angebot an Enthaarungscremes, Beispiele sind Veet Haarentfernungscreme sensitiv und Vichy Dermo-Tolerance Haarentfernungs-Creme. Nachteil ist, dass Enthaarungscremes bei einigen Anwendern zu Knötchen und Pickeln führen können. Wer sie zum ersten Mal benutzt, macht deshalb vorher besser einen Verträglichkeitstest. Dazu verteilt man etwas Creme auf eine kleine Stelle und lässt sie etwa 24 Stunden lang einwirken. Bei Juckreiz, Knötchen oder Pickeln probiert man ein anderes Produkt oder entscheidet sich gleich für ein anderes Enthaarungsverfahren.
Hinweis: Enthaarungscremes mit Thioglykolat reizen die Haut. Sie sollten deshalb nicht auf großen Flächen angewendet werden, z. B. bei Männern, die ihren Rücken enthaaren wollen. Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie Ihren Apotheker. Epilieren Epiliergeräte sehen aus wie Elektrorasierer und werden gegen die Wuchsrichtung der Haare über die Haut geführt. Sie sind sehr effektiv, denn sie ziehen die Haare aus ihren Haarschäften heraus. Die Prozedur muss deshalb nur alle 3 bis 6 Wochen wiederholt werden. Nachteil vom Epilieren ist die ausgeprägte Schmerzhaftigkeit, außerdem kommt es bei manchen Nutzern durch das Epilieren zu kleinen Pickelchen. Vorteil der Methode ist, dass man das Ganze gut zu Hause selbst erledigen kann.
Tipp: Wenn Ihnen das Zupfen, Rasieren, Epilieren oder auch das Waxing zu schmerzhaft ist, hellen Sie die störenden Haare doch mit einem Bleichmittel oder einem Haarfärbemittel auf.
Wachs und Zucker
Besonders Schmerzresistente können auch zum Waxing oder Sugaring greifen und die unerwünschten Haare mitsamt ihren Wurzeln ausreißen (lassen). Streifen mit Wachs (warm oder kalt) oder Zuckerlösung werden dafür auf das behaarte Gebiet aufgelegt und nach kurzer Zeit mit den daran festklebenden Haaren wieder abgezogen. Diese Methode ist nur etwas für Hartgesottene, ihr Effekt hält aber lange an: Immerhin 3 – 6 Wochen kann sich der Enthaarte an seiner glatten Haut erfreuen.
Hinweis: Waxing und Sugaring sind für die Haut sehr strapaziös. Hier ist die intensive Nachbehandlung mit Feuchtigkeitscremes, zum Beispiel mit Aloe vera, besonders wichtig. Wenn Sie sehr trockene Haut haben, ist diese Enthaarungsmethode für Sie nicht geeignet.
Blitzlampe und Laser
Dauerhafte Enthaarung versprechen die Blitzlampe (IPL) und die Laserepilation. Beide Methoden schädigen die Haarwurzelzellen durch Hitze und führen dazu, dass die Haare nach und nach ausfallen. Dunkle Haare lassen sich besser entfernen als helle. Die Behandlung ist weniger schmerzhaft als das Waxing und eignet sich auch für größere Gebiete, die enthaart werden sollen. Bei der Lasertherapie führen etwa 3 – 10 Einsätze zur Enthaarung, mit der Blitzlampe können je nach Gerät und Haarpracht deutlich mehr Behandlungen nötig werden. Das Ganze braucht jedoch seine Zeit, denn zwischen den jeweiligen Behandlungen muss mehrere Wochen lang pausiert werden, damit sich die Haut erholen kann.
Blitzlampen haben den Vorteil, dass man sie sogar zu Hause selbst einsetzen kann. Wer sich selbst nicht blitzen will, findet leicht ein Kosmetikstudio mit passendem Angebot. Die Enthaarungstherapie mit dem Laser darf dagegen nur in zertifizierten medizinischen Einrichtungen oder beim Hautarzt vorgenommen werden. Nachteil beider Verfahren sind die relativ hohen Kosten.
Hinweis: Nach der Haarentfernung mit Blitzlampe oder Laser müssen Sie die behandelte Haut für mehrere Wochen mit einem Lichtschutzmittel (Lichtschutzfaktor 50) vor UV-Strahlung schützen.
Egal ob es um Cellulite oder unerwünschten Haarwuchs geht: Übertreiben Sie es nicht! Makellose Beine sind meist nur in Werbung und Modezeitschriften zu sehen, haben aber mit der Realität nur wenig zu tun. Und die ersten Sonnenstrahlen lassen sich sicherlich auch mit ein paar Härchen mehr genießen.
Quelle: Claudia Bruhn, Außen gepflegt, innen gesund, DAZ22, Seite 26, 2018

Die richtigen Helfer bei Erektionsstörungen
Wieder mehr Spaß im Bett
Was tun, wenn´s im Bett nicht klappt, weil der Penis seinen Dienst versagt? Er nicht mehr steif genug wird oder die Erektion nicht ausreichend lange anhält? Dieser Albtraum namens „erektile Dysfunktion“ trifft viele Männer, und manche haben sogar schon in jungen Jahren damit zu kämpfen. Doch der Gang zum Arzt fällt häufig schwer, und so manch ein Betroffener möchte deshalb lieber ein Potenzmittel aus dem Internet probieren. Lesen Sie, warum das keine gute Idee ist und wie Ihnen Arzt und Apotheker besser helfen können, das Übel kraftvoll an der Wurzel zu packen.
Fast jeder Zweite über 70 betroffen
Viele Männer leiden darunter, wenige reden darüber: 30% der 60-Jährigen und fast die Hälfte der 70-jährigen Männer sind von einer erektilen Dysfunktion betroffen. Doch diese Potenzstörung ist keine geeignete Spielweise für Selbstmedikation. Zum einen sind die meisten der wirkungsvollen Helfer nicht ohne Rezept zu haben und frei erhältliche Potenzmittel im besten Falle wirkungslos, wenn nicht gar schädlich. Zum anderen beruhen Erektionsstörungen in mindestens der Hälfte aller Fälle auf körperliche Ursachen – wichtiges Indiz dafür ist das Ausbleiben der morgendlichen Erektion. Neben Erkrankungen von Prostata, Penis oder Hoden kommen dabei auch Allgemeinerkrankungen in Frage, die abgeklärt und behandelt werden müssen, wie z. B.
- Bluthochdruck (fast alle Medikamente mindern die Potenz)
- Arteriosklerose
- Diabetes
- Multiple Sklerose, Morbus Parkinson.
Häufig sind Erektionsstörungen auch auf den Lebensstil zurückzuführen – Übergewicht, Alkohol, Nikotin und chronischer Stress gehören mit zu den Hauptauslösern für Erektionsprobleme. Daneben können aber auch psychische Ursachen wie Depressionen und Partnerschaftskonflikte zu einer erektilen Dysfunktion führen.
Hinweis: Die erektile Dysfunktion gilt inzwischen als unabhängiger Risikofaktor für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Sie ist vor allem bei älteren Männern als Hinweis auf einen drohenden Herzinfarkt oder Schlaganfall zu werten! Wenn Erektionsstörungen akut auftreten, ist deshalb ein Herz-Kreislauf-Check beim Arzt zu empfehlen.
Helfer Nr. 1: PDE-5-Hemmer
Doch welche Pfeile hat die Medizin gegen die erektile Dysfunktion im Köcher? Am einfachsten geht´s mit den rezeptpflichtigen PDE-5-Hemmern, im Volksmund auch Potenzpillen genannt. Seit 1998 verhelfen Viagra® & Co. dem Mann zu mehr Standfestigkeit, und 60 – 80 % der Betroffenen, die sie verordnet bekommen, sind mit der Wirkung zufrieden. Doch PDE-5-Hemmer sind nicht für jeden Mann geeignet. Vor allem in Kombination mit bestimmten Herzmedikamenten, den Nitraten, kann es zu gefährlichen Blutdruckabfällen kommen. Nitrate werden als Dauertherapie in Tablettenform (zum Beispiel isoket®retard) bei koronarer Herzkrankheit und als Spray oder Zerbeißkapseln (zum Beispiel Nitrolingual®) für Angina-pectoris-Anfälle (Brustenge) verordnet. Männer, die diese Präparate einnehmen oder auch nur gelegentlich gebrauchen, sollten nicht zu PDE-5-Hemmer greifen. Patienten mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, niedrigem Blutdruck oder ausgeprägter Herzschwäche wird aufgrund der Gefahr der Blutdrucksenkung generell von PDE-5-Hemmern abgeraten.
Auch das Rundherum muss stimmen
Wichtig ist auch zu wissen, dass die verschiedenen PDE-5-Hemmer zwar alle am gleichen Hebel ansetzen, aber unterschiedlich schnell und lange wirken. Avanafil (zum Beispiel Spedra®) unterstützt den Penis schon 15 bis 30 Minuten nach Einnahme und wirkt bis zu 6 Stunden. Sildenafil (zum Beispiels Viagra®) und Vardenafil (zum Beispiel Levitra®) wirken etwa 4 – 5 Stunden, Sildenafil wird etwa 1 Stunde vor dem Sex eingenommen, Vardenafil 25 – 60 Minuten davor. Bis zu 36 Stunden lang ist der Penis nach Einnahme von Tadalafil (zum Beispiel Cialis®) bereit, geschluckt wird Tadalafil mindestens 30 Minuten vor dem erwarteten Beischlaf.
Damit die PDE-5-Hemmer ihre volle Wirkung entfalten können, sollte man vor ihrer Einnahme auf fettreiche Mahlzeiten verzichten. Als mögliche unerwünschte Wirkungen gelten vor allem Kopfschmerzen, Gesichtsrötung und Rückenschmerzen.
Tipp: PDE-5-Hemmer erzeugen keine Erektion, sondern verstärken und verbessern sie. Egal welches Präparat Sie einnehmen möchten, sorgen Sie auf jeden Fall auch für ein anregendes Setting. Denn ohne sexuelle Stimulation und Erregung verbringen auch PDE-5-Hemmer keine Wunder.
Pumpen, Spritzen oder Schmieren
Für Männer, die PDE-5-Hemmer nicht nehmen dürfen, gibt es andere Möglichkeiten:
- Verschreibungsfrei ist zum Beispiel die Vakuumpumpe. Nach Aufsetzen des Plastikzylinders auf den Penis erzeugt man mit einer Handpumpe einen Unterdruck, der die Schwellkörper anschwellen lässt.
- Wer keine Angst vor Nadeln hat, ist womöglich mit der (rezeptpflichtigen) Schwellkörper-Autoinjektionstherapie SKAT gut bedient. Dabei spritzt sich der Betroffene (nach Anleitung durch den behandelnden Arzt!) gefäßerweiternde Medikamente in den Schwellkörper. Geeignet dafür ist Alprostadil (zum Beispiel Caverject® oder Viridal®) oder Papaverin/Phentolamin (zum Beispiel Androskat®, in Deutschland zugelassen, aber nicht vertrieben, und erhältlich über die internationale Apotheke gegen Privatrezept). 70 – 90 % der Männer bekommen durch die SKAT eine ausreichende Erektion. Bei manchen währt diese jedoch zu lange und wird gefährlich: Sollte eine schmerzhafte Erektion über 2 Stunden anhalten, muss ein Arzt, am besten ein Urologe, aufgesucht werden. Wird die Dauererektion nicht innerhalb weniger Stunden behandelt, droht die Schädigung der Schwellkörper mit nachfolgender anhaltender Unfähigkeit zur Erektion.
- Wer die Spritze scheut, kann Alprostadil mit Hilfe eines Stäbchens in die Harnröhre einführen (zum Beispiel als MUSE®). Bei 40 % der Männer wirkt dieses Verfahren, und es kommt innerhalb von etwa 10 Minuten und für die Dauer von bis zu einer Stunde zur Erektion.
Tipp: Wenn Sie weder in Ihre Schwellkörper spritzen noch etwas in Ihre Harnröhre einführen möchten, fragen Sie Ihren Arzt, ob für Sie Alprostadil als Creme (zum Beispiel Vitaros®) in Frage kommt. Nach Aufbringen der Creme auf die Penisspitze soll das Glied in 5 bis 30 Minuten erigieren und dann etwa 2 Stunden lang einsatzbereit sein.
Stoßwellen helfen auf die Sprünge
Ob Vakuumpumpe oder SKAT, die genannten Methoden sind auch wegen ihrer Umständlichkeit nicht besonders beliebt bei Männern. Dem Wunsch nach diskreterer Potenzhilfe kommen die Urologen mit niedrig-energetischen Stoßwellen entgegen: Sie sollen die Durchblutung der Schwellkörper und damit die Erektion verbessern. 4 bis 12 dreißigminütige Sitzungen sind nötig, um dem Penis auf die Sprünge zu helfen. Die Studienlage ist allerdings noch widersprüchlich. So wiesen in einer Studie zwar gut 60% der mit Stoßwellen behandelten Männer einen signifikanten Potenzgewinn auf, nach 2 Jahren jedoch nur noch gut 30%. Besonders schlecht schnitt die Methode bei Diabetikern ab.
Manneskraft aus der Natur?
Auch wenn es häufig werbewirksam angepriesen wird: Die Kraft der Natur hilft dem impotenten Mann nicht wirklich weiter. Für bekannte Präparate wie Yohimbe-Rinde, Damiana-Blätter und Damiana-Kraut konnte eine Wirkung bei erektiler Dysfunktion bisher nicht ausreichend belegt werden. Die Einnahme von Yohimbe-Rinde birgt sogar einige Risiken, es drohen Schlafstörungen, Blutdruckerhöhung und Leberschäden. In homöopathischer Dosierung sind die genannten Substanzen zwar ungefährlich, eine aufrichtende Wirkung wurde mit ihnen bisher jedoch ebenfalls nicht nachgewiesen, auch wenn die Produkte oft zur Behandlung „sexueller Schwäche“ beworben werden.
Als potenzsteigernd geistert auch die Aminosäure Arginin durch die Medien. Arginin ist wichtig für die Bildung von Stickstoffmonoxid, das eine bedeutende Rolle bei der Erweiterung von Gefäßen spielt. Eine Nahrungsergänzung mit Arginin ist nur sinnvoll, wenn tatsächlich ein Mangel im Blut vorliegt. Ob die Substitution dann auch zu einer Verbesserung der Erektion führt, wird widersprüchlich beurteilt. Abzuraten ist in jedem Fall von Arginin-Produkten, wenn der Betroffene Blutverdünner einnimmt, einen Herzinfarkt hatte oder Nitrate als Herzmedikament braucht.
Hinweis: Vertrauen Sie im Falle einer erektilen Dysfunktion keinen dubiosen Quellen im Internet, sondern suchen Sie Rat bei Ihrem Apotheker oder Ihrem Arzt. Die online angepriesenen Mittel sind meist wirkungslos, manche sogar schädlich: Beispielsweise enthalten die häufig beworbenen „Potenzgele“ oft Nitrate, die bei Herzkranken oder in Verbindung mit PDE-5-Hemmern zu einem gefährlichen Blutdruckabfall führen können.
Training für den Penis
Last, but not least lässt sich ein Penis auch mit Sport trainieren und damit einer erektilen Dysfunktion vorbeugen. Am besten geeignet sind Steppen, Beinpresse und das Training auf dem Liegefahrrad, aber auch gezieltes Beckenbodentraining tut der Durchblutung der Schwellkörper gut. Wer zudem auf sein Gewicht achtet, für ausreichenden Schlaf sorgt und Rauchen sowie Alkoholkonsum einschränkt, schafft auf Dauer die besten Bedingungen für befriedigende Erektionen.
Quellen: Ralf Schlenger, Selbst ist der Mann, DAZ 27, Seite 30, 2018 und Von Spray bis Schockwellen, DAZ 39, Seite 46, 2018

Die besten Tipps bei Bindehautentzündung
Von Antihistaminika bis Augentrost
Tränende Augen, Brennen, Jucken und verklebte Lider – eine Bindehautentzündung kann ganz schön lästig werden. Da ist der Griff zu Augentropfen oft verlockend, um dem Spuk ein schnelles Ende zu bereiten. Doch manchmal ist die Bindehautentzündung leider gar nicht so harmlos: Hinter roten und juckenden Augen kann durchaus eine ernsthafte Erkrankung stecken, die ärztlich Betreuung benötigt. Wann Sie zum Augenarzt gehen sollten und wann Sie mit Unterstützung Ihres Apothekers zur Selbsthilfe greifen dürfen.
Viele Ursachen möglich
Im Frühjahr geht es für viele Heuschnupfen-Geplagte wieder los mit dem lästigen Augenjucken und Augentränen. Auch Zugluft oder Schwimmbadwasser sind Auslöser für gereizte Augen, die man in aller Regel selbst behandeln kann. Aber nicht immer lassen sich solche harmlosen Ursachen von ernsteren Erkrankungen des Auges unterscheiden, wie zum Beispiel
- Trockenen Augen
- Allergien auf Kosmetika
- Fremdkörpern, die unbemerkt unter das Lid dringen
- infektiösen Bindehautentzündungen, die durch Viren, Bakterien, Parasiten oder sogar Pilze verursacht werden.
Hinweis: Nehmen Sie eine Bindehautentzündung nicht auf die leichte Schulter. Wenn hinter dem roten Auge eine schwerwiegende Erkrankung steckt, drohen irreversible Schäden am Auge bis hin zum Sehverlust!
Bei diesen Anzeichen sofort zum Arzt
Es gibt Warnzeichen, bei denen Sie an eine Bindehautentzündung denken und gleich einen Augenarzt aufsuchen sollten. Verdächtig sind einseitige Veränderungen oder Rötungen, eitriges Sekret sowie stark verklebte Augenlider nach dem Aufwachen. Auch wenn Sie schon lange unter brennenden, juckenden und geröteten Augen leiden, ist es wichtig, die Beschwerden augenärztlich abklären zu lassen. Gehen Sie außerdem sofort oder noch am gleichen Tag zum Augenarzt bei
- gleichzeitigen Sehstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen
- Schmerzen und Druckgefühl am Auge
- eingedrungenen und verbliebenen Fremdkörpern.
Hinweis: Wenn sich Ihr Kind oder Ihr Neugeborenes mit geröteten, juckenden und tränenden Augen quält, suchen Sie umgehend einen Kinderarzt auf! Hier ist Selbsthilfe ohne ärztliche Betreuung immer der falsche Weg.
Augentropfen und Salben
Besteht kein Verdacht auf eine schwere Erkrankung oder ist der Auslöser wie Zugluft, gechlortes Schwimmbadwasser oder Heuschnupfen bekannt, hilft Ihnen Ihr Apotheker weiter. Er befragt Sie zur Sicherheit meist nochmals zu Ihren Beschwerden und schickt Sie, wenn nötig, zum Augenarzt. Bei nicht-infektiösen, harmlosen Bindehautentzündung wählt er ein Präparat aus, das genau zu Ihren Beschwerden passt:
- Tränenersatz und Dexpanthenol lindern die Beschwerden besonders sanft. Vor allem Dexpanthenol beruhigt und heilt gereizte Bindehäute und darf nach Bedarf getropft oder gesalbt werden. Typische Vertreter sind Bepanthen®Augentropfen, dispatenol® Augentropfen, Hylo Care® Augentropfen oder Kerato Biciron®Augensalbe.
- Gegen allergisches Augenbrennen, Augenjucken und Rötungen helfen Mastzellstabilisatoren (zum Beispiel Pollicrom®Augentropfen oder Cromhexal®Augentropfen) und Antihistaminika (zum Beispiel Allergodil® akut Augentropfen oder Azela-Vision®MD sine). Antihistaminika werden bei Bedarf getropft. Bei Mastzellstabilisatoren ist es dagegen wichtig, diese schon einige Tage vor dem zu erwartenden Pollenflug einzusetzen, damit sie ihre volle Wirksamkeit entfalten.
- Für die unspezifische Bindehautentzündung steht zur Selbstmedikation der entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkstoff Salicylsäure 1% zur Verfügung (zum Beispiel Posiforlid-Comod® Augentropfen). Er darf höchstens 2 Wochen lang bis zu viermal täglich getropft werden. Stärker wirksame Präparate aus der Klasse der nicht-steroidalen Entzündungshemmer sind die rezeptpflichtigen Diclo-Vision® sine Augentropfen oder Voltaren®ophtha Augentropfen.
- Der Wirkstoff Bibrocathol desinfiziert und schützt die Augenbindehaut. Ihn gibt es als Augensalbe (zum Beispiel Posiformin®2%), die 3-5 Mal täglich ins Auge eingebracht wird. Schwangere und Stillende dürfen das Präparat jedoch nicht verwenden.
- Weißmacher wie zum Beispiel Berberil®N oder Televis-Stulln®DU sind sehr effektiv – sie verengen die Augengefäße und sorgen dafür, dass die Schleimhaut abschwillt. Sie dürfen diese Präparate allerdings nicht länger als 5 Tage anwenden, weil sonst die Gefäße Schaden nehmen und ein chronisches rotes Auge droht.
Hinweis: Benutzen Sie keine Weißmacher, wenn Sie unter einem Glaukom oder Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden! Die in diesen Augentropfen enthaltenen Wirkstoffe können den Blutdruck und den Augeninnendruck erhöhen. Vorsicht ist zudem bei Trockenen Augen geboten. Da Weißmacher die Durchblutung der Bindehaut vermindern, verstärken sie häufig die Beschwerden eines Trockenen Auges.
Linderung durch Pflanzenmedizin
Auch die Pflanzenmedizin hat bei harmloseren Bindehautentzündungen einiges zu bieten. Der gemeine Augentrost wirkt antientzündlich und ist zum Beispiel in Herba-Vision®Augentrost Augentropfen oder in dem anthroposophischen Präparat Wala®Euphrasia Augentropfen enthalten. Weleda Calendula D4 Augentropfen unterstützen die Heilung bei unspezifischen Reizungen mit Ringelblume, Visine® Müde Augen Sensitive mit Tamarindensamen.
Hinweis: Legen Sie sich keine Kamillentee-Kompressen aufs Auge! Weil sie Allergien auslösen und Keime ins Auge einschleppen können, rät der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands von diesem alten Hausmittel ab.
Neben der Behandlung des Auges mit Tropfen und Salben sind für eine schnelle Heilung einige Verhaltensregeln während der Erkrankungsdauer zu beachten.
- Verzichten Sie auf Kontaktlinsen.
- Schützen Sie Ihre Augen mit einer Brille vor Zugluft und UV-Strahlung.
- Spülen Sie Ihre Augen regelmäßig mit isotonischer Kochsalzlösung, besonders nach großen Staubbelastungen.
- Lenken Sie den Ausstrom Klimaanlagen und Lüftungen nicht auf Ihr Gesicht.
- Rauchen Sie nicht, meiden Sie Passivrauch.
- Sorgen Sie für hohe Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen.
- Vor allem bei infektiöser Bindehautentzündung: Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände und fassen Sie sich so wenig wie möglich ins Auge.
Tipp: Fragen Sie Ihren Apotheker nach Einzeldosispipetten. Das ist praktisch für unterwegs und besonders hygienisch. Augentropfen ohne Konservierungsmittel sind zudem weniger reizend für die empfindliche Bindehaut.
Wer diese Empfehlungen beherzigt, sollte innerhalb von 2 Tage deutliche Besserung spüren. Gehen die Beschwerden nicht zurück, suchen Sie unbedingt einen Augenarzt auf!
Quelle: Sabine Werner, Rote Ampel für das rote Auge, DAZ 42, Seite 36, 2018

Krämpfe: Hochspannung in den Muskeln
Aktiv vorbeugen und selbst behandeln
Nach der Gymnastikstunde, während des Schwimmens oder nachts im Bett – fast jeder wurde schon von Muskel- oder Wadenkrämpfen überrascht. Sie treffen sportliche und unsportliche Menschen genauso wie Heranwachsende und Ältere. Was Sie tun können, damit es gar nicht erst zu Krämpfen kommt und welche Mittel Sie für die Selbstmedikation in Ihrer Apotheke erhalten.
Schmerzhaft, aber meist harmlos: Muskel- und Wadenkrämpfe
Meist treten die Krämpfe unvermittelt und ohne ersichtlichen Grund auf und verschwinden genauso schnell, wie sie gekommen sind. Am häufigsten sind die Muskeln der Waden und der Fußsohlen von den Zuckungen betroffen und spätestens nach ein paar Minuten ist der Spuk wieder vorbei. Ab dem 6. Lebensjahrzehnt wird etwa die Hälfte der Menschen regelmäßig von nächtlichen Muskelkrämpfen geweckt. Im Alter häufen sich Krampfanfälle, da die Muskeln sich verkürzen und nicht ausreichend getrunken wird. Dies sorgt für Verschiebungen im Salzhaushalt des Körpers und insbesondere ein Ungleichgewicht bei den Magnesiumionen scheint das Entstehen von Krämpfen zu begünstigen.
Tipp: Nach sportlicher Anstrengung und harter körperlicher Arbeit, die mit Schwitzen verbunden ist, sowie in der Schwangerschaft treten ebenfalls vermehrt Krämpfe auf. In vielen Fällen helfen Ihnen Dehnübungen, isotonische Getränke und Nahrungsmittel oder Präparate mit Mineralsalzen gegen die lästigen Muskelzuckungen.
Damit Krämpfe gar nicht erst entstehen
Das A und O im Kampf gegen Muskelkrämpfe ist eine ausgewogene Ernährung, bei der Sie ein besonderes Augenmerk auf die enthaltenen Elektrolyte legen. Magnesiumionen beeinflussen die Menge an Kalziumionen und beide sind für die Muskelaktivität von entscheidender Bedeutung. Bauen Sie aus diesem Grund vermehrt magnesiumhaltige Lebensmittel wie Bananen, Erdnüsse, Broccoli und Vollkornbrot in Ihren Speiseplan ein. Sportarten wie Wandern, Gymnastik und Walking eignen sich besonders gut für krampfanfällige Menschen, da sie alle Muskelgruppen gleichmäßig beanspruchen. Denken Sie vor jeder sportlichen Einheit an das Aufwärmen und Dehnen der Muskeln.
Langfristig hilft ein leichtes Kraft-, Ausdauer- und Koordinationstraining. Üben Sie zum Beispiel, auf instabilen Geräten wie Kreiseln und Wackelbrettern Balance zu halten. Warme Wickel, eine Wärmflasche und heiße Bäder entspannen die Muskulatur zusätzlich.
Tipps, wie Sie auf einfache Art Muskelkrämpfen vorbeugen:
- Trinken Sie mindestens 2,5 bis 3 Liter Wasser, Tee oder Saftschorle pro Tag.
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse.
- Bewegen Sie sich täglich, aber übertreiben Sie es nicht. Sie überlasten sonst Ihre Muskeln.
- Verteilen Sie Dehnübungen gleichmäßig über den Tag: Beugen Sie sich zum Beispiel im Stehen vor und versuchen Sie, die Fingerspitzen bis zum Boden zu bringen.
- Schwimmen fördert einen langfristigen Muskelaufbau. Kühlen Sie sich vorher unter der Dusche ab. So vermeiden Sie Krämpfe.
- Nach dem Sport lockert eine sanfte Massage die Muskulatur von Füßen und Waden besonders gut.
- Ein warmes Fußbad am Abend entspannt Füße und Waden.
Sowohl bei Schwangeren als auch bei älteren Menschen, die verstärkt unter Waden- und Beinkrämpfen leiden, schaffen Magnesium-Präparate erfolgreich Abhilfe. Magnesium sollte ausreichend hoch dosiert werden, wobei die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die Aufnahme von 300 mg bis 400 mg Magnesium pro Tag empfiehlt. Bei einer zu hohen Dosis kann es zu weichem Stuhl oder Durchfall kommen. Dann unterbrechen Sie die Behandlung und führen sie nach Normalisierung mit einer geringeren Dosis fort.
Magnesium-Präparate stehen Ihnen in Form von Brausetabletten (zum Beispiel Biolectra® Magnesium 243 mg forte Brausetabletten), Dragees (zum Beispiel Magnesium Verla®) und Kapseln (zum Beispiel Magno® Sanol Kapseln, Pure Encapsulations® Magnesiumcitrat Kapseln) zur Verfügung. Für unterwegs sind Pellets praktisch, die sich auf der Zunge auflösen und ohne Wasser eingenommen werden können (zum Beispiel Biolectra® Magnesium 300 mg direct, Magnesium-Diasporal® 300 direkt, Magnetrans® direkt Granulat). Aber haben Sie Geduld: Eine positive Wirkung zeigt sich frühestens nach einigen Monaten.
Hinweis: Falls Sie unter Herzrhythmusstörungen oder einer Nierenerkrankung leiden, lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Arzt zu Magnesium-Präparaten beraten. Die Wirkung von verschiedenen Medikamenten, unter anderem Schilddrüsenpräparate und Antibiotika, kann durch Magnesium beeinflusst werden. Achten Sie auf einen großen zeitlichen Abstand bei der Einnahme und folgen Sie unbedingt den Empfehlungen Ihres Apothekers.
So bringen Sie verkrampfte Muskeln wieder ins Gleichgewicht
Trotz aller Vorsicht überrascht Sie vielleicht doch ein Krampf, während Sie gemütlich auf dem Sofa sitzen: Die Muskulatur verhärtet sich, ein stechender Schmerz fährt durch Ihr Bein. Um den Krampf zu beenden, dehnen Sie am besten die Muskulatur. Dabei kann der Muskel passiv mit der Hand massiert oder aktiv mit Übungen gestreckt werden. Das lockert die Muskulatur und löst die Verkrampfung.
Tipp: Probieren Sie einmal die Behandlung mit einer so genannten Faszienrolle aus. Dabei handelt es sich um eine genoppte Rolle, die ihren Ursprung in der Sportmedizin hat. Ein Ausstreichen der betroffenen Muskelgruppen lockert und dehnt das Bindegewebe.
Quelle: Janine Naß, Kampf dem Krampf, DAZ Nr. 27, Seite 40, 06. Juli 2017.